Sie war noch keine dreizehn Jahre
Und sie trug ein blütenweisses Kleid
Die langen blondgelockten Haare
Umspielten Augen voller Traurigkeit
Sie fanden sie im dunklen Keller
Ihres jahrelangen Peinigers
Dort unten herrschte Totenstille
Und doch auch irgendetwas Heiliges
"Gott, ich suche schon seit Stunden
Doch ich habe nichts gefunden
Ich wusste immer, dass ihm etwas fehlt. "
Sie wollte seine Seele seh'n
Sie wollte seh'n, wo seine Liebe wohnt
Sie wollte seine Seele seh'n
Sie wollte seh'n, ob sich die Liebe lohnt
Sie wollte einmal nur sein Herz berühr'n
Und endlich seine Grausamkeit versteh'n
Sie hatte sich ihm hingegeben
Aber diesmal war sie nicht berauscht
Nun konnte er sich nicht bewegen
Denn diesmal hatte sie das Glas vertauscht
"Wenn ich dir den Bauch aufschneide
Find ich dort nur Eingeweide
Oder werd' ich deine Seele seh'n? "
Sie wollte seine Seele seh'n
Sie wollte seh'n, wo seine Liebe wohnt
Sie wollte seine Seele seh'n
Sie wollte seh'n, ob sich die Liebe lohnt
Sie wollte einmal nur sein Herz berühr'n
Und endlich seine Grausamkeit versteh'n
In ihrer Hand hielt sie ein Messer
Und ihr Arm war bis zur Schulter rot
Und niemand würde ihn vergessen
Den Anblick, der sich ihren Augen bot
"Gott, ich hab ihn ausgeweidet
Und ich wollte, dass er leidet
Doch scheinbar war sein Körper nie beseelt. "
Sie wollte seine Seele seh'n
Sie wollte seh'n, wo seine Liebe wohnt
Sie wollte seine Seele seh'n
Sie wollte seh'n, ob sich die Liebe lohnt
Sie wollte einmal nur sein Herz berühr'n
Und endlich seine Grausamkeit versteh'n